Erna kiekt freiwillich Fußball

Jut, det ick Se treffe!
In Somma, da waret ja ßu heiß zun Quatschen, wa, sons hätick Se ja aßehlt, wie ick det so fand mit de Weh-Emm und mit unsere Weltmeesta von die Herzen.

Ick wer ja bis heute nich vastehn, wie man Jeld dafüa kriejen kann, een Ball hintaheaßuloofen. Und freiwillich haick mia det ja ooch nie anjekiekt. Wenn meen Karl in Feinripp mit Biapulle Sportschau jekiekt hat, hatte ick jarantiert Wichtjeret zu tun.

Bis ßu den Tach, wo ick mia von die Müllern, wat meene Nachbarin is, hab breitschlaren lassen mit uff de Fennmeile ßu jehen. Mea als fünf Leute uff een Haufen aßeujen bei mia ßwa Platzangst, aber ick dachte, so schlümm wirtet schon nich sein, wa.

Pustekuchen!

Schon am Einjang hattick diverse wildfremde Menschen an meen Busen kleben, aba ßurück konntick bei die Drängelei ja ooch nich mea.

Und wie ick da so stand, mittenmang de schwaazrotjoldne Masse, da wurd mia plötzlej janz waam ums Herz. Da hat mia neemlich jemand Kaffee in Ausschnitt jekippt.

Gelb und blau anjemalt war dea Kerl und hat imma jesacht: Ursäkt! Ursäkt!

Offenbar sollte det sowat wie Schulljung heißen, und weil ea so ßaknürscht ausjesehn hat, konntick ihn janich böse sein. Hätt ja ooch glatt meen Sohn sein könn.

Jenau wie unsre Jungs, wa. Und die andan uffn Platz. Die Müllan hat ooch imma janz feuchte Oojen jekricht, wenn sich da wieda eena wie bein wet-T-Shört-Contest mitte Wassaflasche abjespritzt hat. Und als der Ballack ma sein Trikoo ausjezoren hat, ja, seitdem binnick ooch Fußballfenn.

Und destawejen musstick mia ooch unbedingt den Fülm in Kino ankieken. Deutschland – Een Sommameerchen. Weil die Müllan den schon jesehen hat und meente, die wäan da alle imma halbnackicht inne Umkleidekabine.

Karl is mitjejang, aba immer nur uffjewacht, wenn die Tore ßu sehn waan. Danach hatta wieda die Hände üba seine Wanne jefaltet und is weckjedöst. In dea ßeit konntick mia in alla Ruhe die Muckis und die nackichten Hintern von unsre Jungs ankieken. Muss meen Karl ja ooch nich wissen, det ick deswejen int Kino bin. Dea hat sich ja sowieso schon jewundat, aba ick hab jesacht, det ick mea uff meene Kultua achten will, damitick mitreden kann, wa. Hat der ooch glatt jegloobt.

Aba janz schön traurich wara, dea Fülm. Sons jibs int Kino ja imma n Heppi Ennt, aba hier konnten se ja nich eiinfach de Italiena von Platz fejen und selba Weltmeesta wern. Obwohl alle inn Kino det ürjendwie jehofft ham.

Aba neechstet Mal, da jehtet rund, und wenn ick selba den Ball int Toa traren muss, so wahr ick Erna Pachulke heiße!

(c) Petra A. Bauer, 10/2006
Dieser Text darf nicht ohne die ausdrückliche Genehmigung der Autorin anderweitig veröffentlicht werden. Dies gilt auch für alle anderen Texte der Internetseiten, die zum Webangebot von Petra A. Bauer gehören. Benutzen Sie bitte das Kontaktformular für die Anfrage. Ich teile Ihnen dann auch gerne meine Honorarvorstellungen mit.

Erna reecht sich uff

Jut, det ick Se treffe!
Stelln se sich ma vor, wat die Doris passiat is, Se wissen schon, meene Freundin von Stadtrand. Die wa neulich Einholen bei Aldi, un det hat ne Weile jedauat, wie det so is, wenn man zich Leute trifft, die man lange nich jesehn hat. So. Und denn kommtse raus, will den janzen Kram, den se jekooft hat ins Auto packen, und fintet nich!

Denn hatse übalecht und nachjedacht, wo se die Karre eijentlich jepaakt hatte. Da isse denn hinjeloofen, aba da stand bloß een knallrotet Autochen! Hm, denkt se, kommt mia waare bekannt voa; is immahin die jleiche Maake wie meena. Und denn kiektse ufft Nummanschild und denkt, Mensch, det is ja meene Autonumma!

Wissense, wat da passsiat is? Da hat so ein Dämlack doch tatsache ia Auto jewaschen, wie se bei ALDI drinne wa! Hintam Scheimwüscha klemmte sonne Kaate:

“Dit is die Uffmerksamkeit von een Fremden, der Ihn wat Jutet tun wollte.“

Da wa die Doris aba uff hundatachzich, denn könn Se gloom! Da hat die den janzen Winta üba keene Mühen jescheut, det Auto so richtich vollzumisten, damitet bloß nich so neu aussieht, wie et in Würklichkeit is, und denn kommt son Tüüp und macht allet zunichte. Dea Doris hamse nämlich schon mal n Auto jeklaut, nachdem et aus dea Waschanlage kam, und seitdem achtet se peinlich jenau druff, dett ihre Karre schön ranzich aussieht.

Uff dea Kaate war noch ne Intanetadresse. Da hatse ian Eltesten jebeten ma nachzukieken. Det wa nicht nua een Varückta, det is ne janze Orjanisation, is det!

Det wia von Irren umjeben sind, wa schon kla, aba det die sich noch orjanisiat ham, wa mia ooch neu.

Die Wahnsinnjen nennen sich Ssssh!!, wat so ville heißt wie Pssst! Die wollen jute Taten tun, un ßwa möchlichst jeheim. Da sind denn so tolle Ideen uffjelistet, wie : Mähe jemand den Rasen oda Flanze jemand Blum inn Jaaten. Ick stell m ia det jrad so voa: Da will eena n Biotop anlejen, mit ne tolle Blumwiese, und denn kommt son Heimlicha und macht da n Jolfrasen draus. Und hält dit füa ne jute Tat.

Oda meene Freundin Doris, die hat inn letzten Heabst ian Voajaaten neu jestaltet und hat Blumßwiebeln vabuddelt, allet faablich passend. Die wüade ßun Tia wern, wenn da eena jelbe Naßizzen ßwischen iare rosa Prachttulpen flanzt.

Ürjendwie kommt mia die janße Akßion voa, wie det Ding mitta alten Dame, die eena über de Straße bringen tut, obwohl se janich rüba wollte. De Welt wäa echt bessa dran, wenn sich jeda mea um sein Kram kümman täte, wa?

denkt Erna Pachulke.

(c) Petra A. Bauer, 03/2007
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