Erna kiekt ausn Fensta

Dienstag, 20. September 2005

Jut, det ick Se treffe!
Komm Se ma rin, könn Se rauskieken! Aba schön hinta de Jadine, muss ja keena sehn, det wa kieken wat da unten los is!
Sehn Se det? De Wahl hat nüscht jeändat annet Vahalten vonne Deutschen. Schon ja nich bei die Deutschen Autofaara.

Alle wolln se Recht ham, alle wolln Kanzla sein, und keena rückt ooch nua een Drollimeta nach rechts oda links. Voa allem die nich, die det Hindanis uff ihre Seite ham, aba det kennt ma ja.

Kiekense ma, dea olle Schlümpmann von jejenüba, dem die Kneipe jehöat, dea rennt o glei mit seine dicke Wanne uffde Straße, kieken, wo a sich wieda einmüschen kann. Dabei würdick dem ooch ma jerne paa Faastundn zum Uffrischen nahelejen, denn der kommt mit sein poplijet Auto nich ma aus de eijene Einfaaht raus. Dauand belesticht ea Leute, die solln det Auto von jejenüba die Einfaaht wegstelln, bloß weil dea nich rechßeitich sein Lenkrad einschlajen tut. Oda einfach ma andasrum rausfeehrt, wie det alle andan ooch müssen.

Un imma, wenn dea sieht, det uffde Straße wat los is, kiekta wie Napoleon, ob ürjendwea seine übaflüssje Meinung höan will. Na, wenna sonst nüscht zu tun hat. Vamutlich is der zu Hause ooch Kanzla. Oda seine Olle lässt ihn in den Jlauben, datta wat ßu saren hätte.

Denn die eijentliche Macht in Volke, ma janz unta uns Betschwestan, die ham ja sowieso wir Frauen aus det kleene Volk. Ohne uns läuft nüscht, ooch nicht dea Vakea!

So, un nu nehm Se ma de Neese weck, ick mach det Fensta wieda ßu!

(c) Petra A. Bauer, 09/2005
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# Petra A. Bauer am 20. September 2005 um 14:50 Uhr
Erna Pachulke


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